DWD: Klimawandel - verstärkte Berücksichtigung in nationaler und internationaler Normung

Auf Initiative der ISO (der Internationalen Organisation für Normung) wird das Thema Klimawandel zusehends stärker in Normungsaktivitäten berücksichtigt. Der Deutsche Wetterdienst unterstützt dies, im Rahmen seiner Klima- und Umweltberatung, fachlich aktiv mit hoher Kompetenz.

Auf internationaler Ebene findet der Klimawandel in der Reihe der ISO Standards 14000 und Folgende Berücksichtigung. Diese befassen sich mit Umweltmanagementsystemen, zu denen auch der Themenkomplex „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ zählt. Unter Mitwirkung des Zentralen Klimabüros des DWD werden derzeit mehrere internationale Standards erarbeitet. Dazu gehört beispielsweise die bereits veröffentlichte übergeordnete Richtlinie ISO 14090 „Anpassung an den Klimawandel – Grundsätze, Anforderungen und Richtlinien“. Sie dient einer ganzen Reihe von weiteren Richtlinien als Fundament und gibt Organisationen jeder Art und Größe eine umfangreiche Hilfestellung bei der Anpassung an den Klimawandel. Des Weiteren ist die kurz vor ihrer Fertigstellung stehende ISO 14091 „Anpassung an den Klimawandel - Vulnerabilität, Auswirkungen und Risikobewertung“ zu nennen.

Auf nationaler Ebene werden entsprechende Arbeiten beim Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin koordiniert. Mit dem DIN-Normenausschuss Grundlagen des Umweltschutzes (NAGUS) „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ existiert ein den ISO-Aktivitäten entsprechendes nationales Spiegelgremium. Dies liegt unter der Obmannschaft des Zentralen Klimabüros.

Im Jahr 2013 verabschiedete auch die Europäische Kommission eine EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Diese Strategie betont die Schlüsselrolle von Normen und Standards bei der Sicherung der Widerstandsfähigkeit technischer und gesellschaftlicher Systeme gegen den Klimawandel (Klimaresilienz).

Im Jahr 2014 gründeten CEN und CENELEC (Europäisches Komitee für Normung (CEN = französisch: Comité Européen de Normalisation) die Koordinierungsgruppe für die Anpassung an den Klimawandel (ACC-CG). Ihre Ziele sind die Koordinierung der Normungsaktivitäten und die Förderung der Zusammenarbeit bei der Normungsarbeit im Bereich der Anpassung an den Klimawandel. Die ACC-CG ist dabei für die Koordinierung der Umsetzung des Normungsauftrags der Europäischen Kommission zur Unterstützung der EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zuständig.

Dr. Andreas Walter (DWD, Zentrales Gutachtenbüro), der bereits auf dem Gebiet der Anpassung an den Klimawandel für DIN und ISO langjährig erfolgreich tätig ist, wurde nun zum Vorsitzenden der CEN-Koordinierungsgruppe „Anpassung an den Klimawandel“ (ACC_CG) benannt.

In der jetzt startenden zweiten Mandatsphase wird die ACC-CG Fragen der europäischen Normung im Bereich der Anpassung an den Klimawandel zwischen der Europäischen Kommission, dem CEN-CENELEC Management, den nationalen Normungsgremien und den technischen Lenkungsausschüssen koordinieren.

DWD, 21.07.2020