Hohe Nachttemperaturen beeinträchtigen menschlichen Schlaf

Die für Ende Mai ungewöhnliche Hitze in Deutschland hat an einzelnen Wetterstationen in Rheinland-Pfalz die Nachttemperatur nicht unter 20 Grad Celsius absinken lassen. Solche Tropennächte können infolge des Klimawandels zunehmen und sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Beeinträchtigungen der nächtlichen Regenerationsphase aufgrund zu hoher Umgebungstemperaturen werden schon lange vermutet.

Eine großangelegte Studie in den USA hat jetzt einen deutlichen Zusammenhang zwischen überdurchschnittlich hohen Nachttemperaturen und mangelndem Schlaf bzw. Schlafstörungen nachgewiesen (Obradovich et al. 2017). 765.000 Bürgerinnen und Bürger wurden über einen Zeitraum von 2002 bis 2011 nach ihrer Schlafqualität befragt. Anschließend wurden die Daten mit den nächtlichen Umgebungstemperaturen korreliert. Der auf den Sommer konzentrierte Effekt ist der Studie zufolge stärker bei älteren Menschen (über 65 Jahre) und solchen mit geringem Einkommen ausgeprägt. Um die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels abzuschätzen, wurden die Analysedaten anschließend mit Klimaprojektionen kombiniert. Schlafstörungen durch überdurchschnittlich hohe nächtliche Temperaturen verstärken und häufen sich infolge des Klimawandels, schlussfolgern die Autoren.

Quelle: Nick Obradovich, Robyn Migliorini, Sara C. Mednick and James H. Nighttime temperature and human sleep loss in a changing climate. doi: 10.1126/sciadv.1601555 Sci Adv 2017, 3: Fowler (May 26, 2017)