KIT: Globale Nahrungsmittelproduktion bedroht das Klima

Die Konzentration von Distickstoffoxid – auch Lachgas genannt – in der Atmosphäre steigt stark und treibt den Klimawandel an. Es ist neben CO2 und Methan das drittwichtigste durch menschliche Aktivitäten freigesetzte Treibhausgas. Für die menschengemachten Lachgasemissionen ist vor allem der Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft verantwortlich. Durch die wachsende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln könnte der Ausstoß künftig noch zunehmen. Das hat eine in der Zeitschrift Nature publizierte internationale Studie ergeben, an der das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt war.

Rund 300-mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid – das ist Distickstoffoxid (N2O), auch Lachgas genannt. In der Atmosphäre verweilt Lachgas rund 120 Jahre lang. Zwar kommt es dort nur in Spuren vor, aber wegen seiner starken Treibhauswirkung trägt es auf die Menge bezogen überproportional zum menschengemachten Klimawandel bei. Die Distickstoffoxidkonzentration in der Atmosphäre liegt bereits heute rund 20 Prozent über dem vorindustriellen Wert. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Anstieg beschleunigt, was auf Emissionen aus verschiedenen menschlichen Aktivitäten zurückzuführen ist. Insgesamt lagen die weltweiten N2O-Emissionen 2016 rund zehn Prozent über denen der 1980er-Jahre. Die bis jetzt umfassendste Bewertung aller Lachgasquellen und -senken liefert eine internationale Studie, geleitet von Forscherinnen und Forschern der Auburn University in Alabama/USA, die unter dem Titel „A comprehensive quantification of global nitrous oxide sources and sinks“ nun in der Zeitschrift Nature erschienen ist. Ihr Fazit: Angesichts stark steigender Lachgasemissionen stehen die Klimaziele des Pariser Abkommens auf dem Spiel.

Hier finden Sie die ganze Pressemitteilung des KIT vom 08.10.2020.