Neue Studien zum Zusammenhang von Klimawandel und Wetterlagen

In den vergangenen Tagen sind zwei Studien veröffentlicht worden, in denen die Rolle des Klimawandels hinsichtlich der Veränderung der Häufigkeit bestimmter Wetterlagen bzw. außergewöhnlicher Wetterereignisse behandelt wird.

Vor dem Hintergrund der jüngsten heftigen Unwetter in Deutschland wird oft die Frage gestellt, inwiefern der Klimawandel dafür verantwortlich ist. Die zu besagten Unwettern führenden Starkniederschläge wurden häufig durch feuchtwarme Luft eines Tiefs direkt über Mitteleuropa verursacht. Diese Großwetterlage bedingt immer wieder gefährliche Unwetter und führt über Deutschland meist zu feuchtem und unbeständigem Wetter, vor allem im Sommerhalbjahr mit einer erhöhten Gefahr von Starkniederschlägen und gelegentlich Überschwemmungen.

Der Deutsche Wetterdienst hat daher untersucht, ob sich die Häufigkeit des Auftretens dieser Großwetterlage verändert hat. Obwohl die Anzahl der Tage im Jahr, die durch diese Großwetterlage geprägt sind, von Jahr zu Jahr stark schwankt, zeigt sich langfristig gesehen ein Anstieg der Häufigkeit. Um 1950 trat die Wetterlage im Schnitt an 8 bis 10 Tagen im Jahr auf, gegenwärtig sind es zwischen 9 und 15 Tagen. Für die Zukunft wird mit einer Anzahl zwischen 10 und 17 Tagen gerechnet, Danach musskünftig häufiger mit solchen extremen Wetterlagen gerechnet werden.

» Pressemitteilung des DWD vom 07.08.2014

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat versucht, eine Erklärung für die außergewöhnliche Stärke und Dauer einiger Wetterextreme in den vergangenen zehn Jahren zu finden. Der Temperaturgegensatz zwischen Tropen und Polregionen führt in den mittleren Breiten zu gewöhnlich wellenförmigen Luftbewegungen, den so genannten „Rossby-Wellen“, die für den Energieaustausch zwischen beiden Regionen sorgen. Die Studie des PIK zeigt nun, dass einige der Wellen bei extremem Wetter „nahezu feststecken und sich aufgeschaukelt haben“. Unter bestimmten Bedingungen können sehr langsam wandernde Wellen von großer Stärke entstehen, die die Extremwetter verursachen. Auch die Häufigkeit des Auftretens dieser Konstellationen wurde untersucht und es wurde festgestellt, dass es seit dem Jahr 2000 nahezu zu einer Verdopplung der Häufigkeit kam. 

» Pressemitteilung des PIK vom 12.08.2014