Baum des Jahres 2011. Die Elsbeere-ein Gewinner im Klimawandel?

Mit der Entscheidung, die Elsbeere (Sorbus torminalis (L.) Crantz) zum Baum des Jahres 2011 zu küren, fiel die Wahl auf einen für die meisten Menschen bislang unbekannten Baum.

Zudem handelt es sich, obwohl sie beinahe überall in Deutschland wachsen könnte, um eine außerordentlich seltene Baumart mit deutlich unter 1% Waldflächenanteil. Dabei hat sie eines der edelsten und teuersten Hölzer, eine attraktive und relativ späte Blüte, eine wunderschöne Herbstfärbung und Früchte, aus denen hochwertige Delikatessen hergestellt werden können. Darüber hinaus hat die Elsbeere, die derzeit noch auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten steht, einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren aktuell noch sehr konkurrenzstarken Nachbarn wie Ahorn und Buche: ihre Angepasstheit an Sommertrockenheit.

Die Urahnen der Elsbeere stammen, wie alle Rosengewächse, aus dem Kaukasus. Heute liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in Mittel- und Südeuropa. Dort bevorzugt die Elsbeere trocken-warme Standorte mit einer möglichst guten Nährstoffversorgung. Aufgrund ihrer hohen Lichtbedürftigkeit nach der Jugendphase und der damit verbundenen relativen Konkurrenzschwäche gegenüber schattentoleranteren Baumarten konnte die Elsbeere in Mitteleuropa fast ausschließlich auf Extremstandorten oder in ehemals als Nieder- und Mittelwald genutzten Wäldern überdauern. Heute sind Elsbeervorkommen in der Regel als Einzelbeimischungen in Laubbaumbeständen zu finden und bilden keine Reinbestände aus.
Insgesamt dürfte die Elsbeere mit ihren Potentialen günstig auf den Klimawandel eingestellt sein.

Ausführliche Informationen zur Elsbeere finden Sie unter:

http://www.baum-des-jahres.de/

MAURER, W. (2010): Baum des Jahres 2011. Die Elsbeere. Forstinfo 4/2010: 17-22 » pdf