IPCC-Sonderbericht SR1.5

Am 08. Oktober wurde im Rahmen einer Pressekonferenz in Südkorea der IPCC-Sonderbericht SR1.5 vorgestellt. Der Sonderbericht thematisiert die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau. Lesen Sie im Folgenden wesentliche Kernaussagen.

Am 08. Oktober wurde im Rahmen einer Pressekonferenz in Südkorea der IPCC-Sonderbericht SR1.5 vorgestellt. Der Sonderbericht thematisiert die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau, sowie darüber hinaus den Vergleich der Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C mit den Folgen einer Erwärmung um 2,0 °C.

Im Folgenden sind für Rheinland-Pfalz wesentliche Kernaussagen des Sonderberichts zusammengefasst. Die offiziellen Hauptaussagen sind am Ende dieses Textes verlinkt.

  • Menschliche Aktivitäten haben Schätzungen zufolge eine globale Erwärmung um circa 1,0 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau bedingt, mit einer wahrscheinlichen Bandbreite von 0,8 °C bis 1,2 °C. Bei Fortschreiten der aktuellen Tendenzen ist mit dem Erreichen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C zwischen 2030 und 2052 zu rechnen.
  • „Die klimabedingten Risiken für natürliche und menschliche Systeme sind bei einer globalen Erwärmung um 1,5 °C höher als heute, aber geringer als bei 2 °C.“ Die Risiken sind dabei von Ausmaß und Geschwindigkeit der Erwärmung, geographischer Lage und weiteren Faktoren abhängig.
  • Bei Erreichen einer globalen Erwärmung von 1,5 °C ist mit einer Zunahme
    - von Durchschnittstemperaturen in den meisten Land- und Ozeangebieten
    - von Hitzeextremen in den meisten bewohnten Regionen der Welt
    - von Starkniederschlägen in mehreren Regionen der Welt
    - von Dürre und Niederschlagsdefiziten in einigen Regionen der Welt
    gegenüber heutigen Bedingungen zu rechnen. Bei Erreichen einer globalen Erwärmung von 2,0 °C ist von einer weiteren Zunahme dieser Faktoren auszugehen.
  • „Die Folgen für Biodiversität und Ökosysteme, einschließlich Artenverlust und -aussterben“ sind bei einer globalen Erwärmung um 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau geringer als bei einer globalen Erwärmung um 2,0 °C.
  • „Klimabedingte Risiken für Gesundheit, Existenzgrundlage, Nahrungs- und Wasserversorgung, menschliche Sicherheit und Wirtschaftswachstum werden laut Projektionen bei einer Erwärmung um1,5 °C zunehmen und bei 2,0 °C weiter ansteigen.“
  • „Der Anpassungsbedarf wird bei einer globalen Erwärmung um 1,5 °C in den meisten Fällen geringer sein als bei 2,0 °C.“
  • Die Entwicklungspfade, mit denen die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau erreicht wird, würden schnelle und weitreichende Veränderungen in vielfältigen Bereichen (z.B. Energie, Infrastruktur,…) und einschneidende Emissionsminderungen in allen Sektoren erfordern.
    Zudem setzen alle diese Pfade die Nutzung einer Kohlendioxidentnahme voraus.
  • Pfade, welche die im Rahmen des Pariser Abkommens eingereichten nationalen Minderungsziele widerspiegeln, reichen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C gegenüber vorindustriellem Niveau nicht aus. Selbst dann nicht, wenn sie nach 2030 sehr stark gesteigert würden.
    Eine Überschreitung und eine Abhängigkeit von zukünftig großflächigem Einsatz von Kohlendioxidentnahme (CDR) kann nur vermieden werden, wenn die globalen CO2-Emissionen lange vor 2030 zu sinken beginnen.“

 

Links zu den Originaldokumenten bzw. Übersetzungen:

Kurzfassung des Sonderberichts (Summary for Policymakers, englisch)

deutsche Übersetzung der Hauptaussagen des Sonderberichtes (übersetzt durch die deutsche IPCC-Koordinierungsstelle)

Originalversion der Hauptaussagen (englisch)