Leben mit dem Klimawandel in der Großregion – Griese/Krämer: Klimawandel grenzüberschreitend begegnen

„Der Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderung unserer Zeit – wir können dem nur grenzüberschreitend begegnen“, erklärten der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese und sein saarländischer Amtskollege Roland Krämer heute in Trier auf der Regionalkonferenz ‚Leben mit dem Klimawandel in der Großregion‘.

Die Regionalkonferenzen werden von Bund und Ländern organisiert und wollen Kommunen in der jeweiligen Region bei der Anpassung an den Klimawandel stärken. Rheinland-Pfalz und Saarland organisieren die Konferenz erstmals grenzüberschreitend und beziehen Regionen der Nachbarländer ein. „Der Charme dieser Regionalkonferenz liegt nicht zuletzt im Blick auf die Großregion. Die Anwesenheit vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Luxemburg, Frankreich und Belgien unterstreicht, dass Klimaanpassung grenzüberschreitend gedacht werden muss. Die klimatische Entwicklung erfordert gerade aufgrund vergleichbarer regionaler Gegebenheiten unser gemeinsames Handeln“, erklärte Krämer.

„Der Klimawandel macht vor Landesgrenzen nicht halt. 2016 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Südwesten Deutschlands und in der Großregion bekommen wir die Klimaveränderungen besonders stark zu spüren. Wir kämpfen mit Schädlingen, die wir früher nicht hatten oder mit Starkregenereignissen, wie im vergangenen Sommer“, sagte Griese. Es müsse gelingen, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad, zu begrenzen, so wie es die Weltgemeinschaft in Marrakesch bestätigt hat. Rheinland-Pfalz hat den Klimaschutz deshalb im Landesklimaschutzgesetz gesetzlich verankert. Bis 2050 soll Rheinland-Pfalz weitgehend klimaneutral werden. Die Landesregierung will noch dieses Jahr den ersten Klimaschutzbericht erstellen und die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu organisieren.

Die Anpassung an den Klimawandel als kommunale Aufgabe ist in Deutschland insgesamt noch ein relativ neues Thema. Die Konferenz setze daher einen wichtigen Schwerpunkt. „Kommunen gehören zu den zentralen Akteuren nicht nur des Klimaschutzes, sondern auch der Anpassung. Es geht darum, mit Klimaschutz das Unbeherrschbare zu vermeiden und uns an das Unvermeidbare anzupassen. Es geht letztlich um Daseinsvorsorge und Lebensqualität“, so Griese. Das berge auch Chancen für die Kommunen. Neben dem Stromsektor biete dabei vor allem die Wärmewende großes Potenzial, die Energiewende dezentral mitzugestalten und zugleich davon zu profitieren. „Mit dem neuen Wärmekonzept fördert das rheinland-pfälzische Umweltministerium daher energetische Quartierskonzepte, Nahwärmenetze, effiziente Öfen oder Maßnahmen zur Kopplung der Sektoren Strom und Wärme“, sagte der Staatssekretär.

Im Saarland nimmt der Klimaschutz in der neuen Saarländischen Nachhaltigkeitsstrategie als Querschnittsaufgabe eine zentrale Rolle ein. In einer ersten Informationsveranstaltung im Frühjahr dieses Jahres lud das saarländische Umweltministerium Kommunen und Kreise ein, um neue Projektideen und Fördermöglichkeiten für Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele zu diskutieren. „Alle Entscheidungen auf kommunaler Ebene, Landes- oder Bundesebene im Natur- und Artenschutz, im Verkehrswesen, im Bauwesen oder der Energiewirtschaft haben Auswirkungen auf die klimatischen Verhältnisse“, so Krämer. „Klimaschutz ist schon immer ein Streitthema gewesen. Doch gerade im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in der Welt ist es umso wichtiger, dass wir in der Großregion gemeinsam an den Zielen festhalten.“