Trockenheit

Potential

Die Elsbeere gilt als sehr gut geeignet auf trockenen bis sehr trockenen Standorten [36]. Sie besitzt eine relativ hohe Trockenstresstoleranz (3.74 auf der Skala von 0 bis 5) [28] und ist deswegen als besonders trockenheits- bzw. dürreresistent eingestuft [12][16][37].
Die Elsbeere erträgt Sommertrockenheit von einer Dauer bis über zwei Monate [25][42][44] an Standorten mit ariden Bedingungen. Sie kann Bodenwasserdefizite von bis zu 300 mm während der Vegetationsperiode überleben [29], auch auf flachgründigen, trockenen Felshängen [43].
Eine Flaumbehaarung an der Blattunterseite dient der Elsbeere zur Verhinderung von hohen Transpirationsverlusten [12].
Bei geringer Konkurrenz um Bodenwasser können hohe Temperaturen zu Wachstumssteigerungen führen [34].

Risiko

Schwere und wiederholte Dürren, deren Auftreten allerdings in mediterranen Regionen wahrscheinlicher ist, könnten zu starken Einschränkungen im Wachstum, zu Stress und erhöhter Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen führen [12]. Wachstumseinbußen unter trocken-warmen Bedingungen können auftreten. Ein optimaler Wuchs ist nur bei ausreichend Niederschlag gewährleistet, die mittlere Jahrringbreite steigt mit zunehmenden Jahresniederschlägen [34].
An ihren nördlichen Arealgrenzen zeigt die Elsbeere stärkere Reaktionen auf Trockenheit. Im Zentrum der ökologischen Amplitude, wo andere Standortfaktoren an Einfluss auf das Jahrringwachstum gewinnen, liegt eine geringere Klimaempfindlichkeit vor [34].
Unter sehr trockenen Bedingungen besteht Gefahr für Xylem-Embolie und geringfügige Blattvergreisung (< 25 % der Blattfläche), v.a. bei wiederkehrender und/oder lang anhaltender Trockenheit [12][22].

 

 

 

Sturmwurf

PotentialAnfangs ein Pfahlwurzel-, später ein tief- und weitreichendes Herzwurzelsystem [1] sorgen auf tiefgründigen Standorten für eine hohe Stabilität und ein geringes Sturmwurfrisiko [16][30].
 

 

 

Frost

PotentialDie Elsbeere hat eine hohe Spät- und Winterfrostgefährdung [9]. Spätfröste im Frühling können Samen und Keimlinge schädigen und so den Fortpflanzungserfolg bedeutend einschränken [12]. Dies gilt insbesondere an den nördlichen Arealrändern und in höheren Lagen. Frühfröste führen durch die Vernichtung der Leittriebe oft zur Zwieselbildung [16].
Es ist wahrscheinlich, dass niedrige Temperaturen die generative Vermehrung am nördlichen Verbreitungsrand hemmen [33].
Risiko

Die Elsbeere ist gut an mäßige, periodisch auftretende Winterkälte angepasst [19], sodass sie auch durch stärkere Fröste nicht geschädigt wird [25][29][37][42][44].
Wegen des späten Austriebes erwies sich die Elsbeere bei Versuchen als winterfrosthart und als spätfrostresistent [16]. Junge Pflanzen ertragen einen leichten Spätfrost bis etwa -5 °C besser als die meisten anderen Baumarten [16].

 

 

 

Schädlingsbefall

Potential

Es sind keine größeren Schäden durch das Auftreten von Insekten bekannt [16].

Risiko

Pilze:

Es trat ein vermehrtes Triebsterben in den letzten Jahren auf, welches vermutlich durch Pilze oder auch Blattausscheidungen ausgelöst wird [16].
Als parasitischer Pilz kann bei der Elsbeere der Rostpilz Gymnosporangium torminali-juniperinum auftreten. Infolge eines Befalls können Teile der Pflanzen absterben. Vorzeitiger Blattabwurf durch Apfelkrebs (Nectria galligena) und Apfelschorf (Venturia inaequalis) ist möglich [17]. Verticillium spec. verursacht Überwallungen und Astabsterben bei Elsbeere und Speierling [12].

Insekten:

In den letzten Jahren ließen sich vermehrt Blattlaus- und Milbenvermehrungen beobachten, die zu Gelbfärbungen und verfrühtem Abfallen der Blätter führen [16].

Bakterien:

Die Elsbeere ist ein Wirt des Feuerbrandes (Erwinia amylovora). Vor allem unter mediterranem Klima herrschen gute Entwicklungsbedingungen für das Bakterium. Wärmere und feuchtere Klimabedingungen könnten zu einer Zunahme von Feuerbranderkrankungen führen [12].
 

 

 

Wild

Risiko

Die Elsbeere weist eine hohe Anfälligkeit gegenüber Verbiss- und Fegeschäden auf [4][5][11][35]. Zudem ist sie wegen ihrer rauen Borke bei Spechten beliebt. Die entstehenden Löcher bringen dann Holzfehler mit sich [16].
Des Weiteren sind Schädigungen durch selektiv fressende Wühlmäuse v.a. auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen möglich [41]. Schäden drohen bis in das Stangenholzalter hinein, da Mäuse die jungen Stämme rundum schälen. In Kulturen werden auch immer wieder Wurzeln abgebissen [16].
Die Verjüngung erfolgt oft nur vegetativ, da das Saatgut von Mäusen gefressen wird und der Verbissdruck hoch ist [16].