Als Pionierbaumart weist die Robinie eine breite ökologische Amplitude auf und gedeiht unter einer Vielzahl von Umweltbedingungen [5].
In Deutschland wurde die Robinie zur Holzproduktion in der Vergangenheit v.a. auf sandigen Böden empfohlen, sodass sie heute überwiegend in den sommerwarmen und niederschlagsarmen (teilweise < 600 mm) Sandgebieten des Oberrheins und Ostdeutschlands zu finden ist [60].

 

Wasserhaushalt

Die Robinie hat hinsichtlich ihrer Wasserversorgung offenbar einen breiten Toleranzbereich. Während im natürlichen Verbreitungsgebiet ein humides bis sub-humides Klima mit Niederschlägen von 1.000 bis 1.800 mm herrscht, gedeiht die Baumart in Deutschland auch auf Standorten mit durchschnittlichen Niederschlägen von weniger als 600 mm pro Jahr [60]. Sie wächst auf feuchten bis trockenen Böden [29]. Grundsätzlich ist der Anschluss an Grundwasser vorteilhaft [32]. Für ein gutes Wachstum sollte der Grundwasserabstand jedoch mindestens 3 m betragen [1]. Die Robinie meidet nasse, verdichtete und schlecht entwässerte Böden [29]. Sie toleriert zudem keine Überflutung [1], da sie ausreichend Luft im Wurzelraum benötigt [71]. Geringe Bodenfeuchte an Hängen beeinflusst die Vitalität der Robinie und führt zu Verbuschung und sinkender Konkurrenzkraft gegenüber heimischen, an Trockenheit angepassten Sträuchern wie Crataegus sp., Prunus spinosa und Rosa sp. [74]. Ohne Grundwasseranschluss wird die Robinie in Brandenburg auf den Substrakten der Bergbaufolgenlandschaften angebaut [26].

 

Boden- und Nährstoffhaushalt

Die Robinie toleriert fast jede Bodenart [43]. Besonders häufig findet sie sich aber auf jungen flachgründingen Böden mit beginnender Bodenbildung wie Braunerden, Ranker, Sand- und Auenböden [74]. Der Anbau ist auch auf trockenen und nur schwach nährstoffversorgten eiszeitlichen Sanden möglich [32]. Insbesondere durch die Fähigkeit Stickstoff zu fixieren, hat die Robinie auf nährstoffarmen Böden einen Vorteil gegenüber heimischen Baumarten [71]. In ihrem Sekundärareal wächst die Robinie auf einer großen Bandbreite von Böden bei einer Basensättigung von 30 bis 50 %, aber auch 100 % [74]. Höhere pH-Werte werden bevorzugt [45], aber es besteht eine große Toleranz im Bereich von pH 3,2 [33] bis 8,2 [25]. In Brandenburg wird die Robinie erfolgreich auf Substrakten Bergbaufolgenlandschaften mit unstrukturierten Böden aus tonig-sandigem Material mit geringen Humus- und Nährstoffgehalten angebaut [26]. Gute Wuchsleistungen erreicht die Robinie auf 1) nährstoffreichen, lehmigen Böden mit Kalk als Ausgangsgestein [47], 2) tiefgründigen, zumindest mäßig mit Kalium und Phosphor versorgten Lehmsanden [32], 3) Böden basaltischen Ursprungsgesteins und äolischen Sanden (Tschechien) [74].

 

Licht- und Wärmeansprüche

Optimale Wachstumsbedingungen herrschen für die Robinie im „Weinbauklima“. Für ein gutes Wachstum benötigt sie in der Vegetationszeit mittlere Tagestemperaturen über 13 °C und möglichst 140 bis 220 frostfreie Tage [32]. Die Robinie ist ein lichtbedürftiger Pionierbaum [71] und reagiert deshalb sensibel auf Konkurrenz und Beschattung [47]. Insbesondere junge Pflanzen benötigen volle Besonnung für ein gutes Wachstum [69].