Klimawandelfolgen

Auswirkungen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz

Die Bundesregierung hat im Dezember 2008 die Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen. Aus Sicht der Klimapolitik besteht ein sektorbezogener Handlungsbedarf zur Anpassung an den Klimawandel. Daher wurden sektorbezogene Handlungsfelder bestimmt, in denen politisch agiert werden muss, um eine Anpassung an die potentiellen Klimawirkungen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen bearbeitet zusammen mit Partnerinstitutionen einzelne sektorbezogene Handlungsfelder mit Fokus auf Rheinland-Pfalz.

Die Deutsche Anpassungsstrategie wurde mit dem Aktionsplan Anpassung (APA I) 2011 konkretisiert. Mit dem ersten Fortschrittsbericht (» Link zur Broschüre), dem ersten Monitoringbericht und dem zweiten Aktionsplan Anpassung (APA II) von 2015 wurde der Handlungsrahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland fortgeschrieben. 2019 folgte der zweite Monitoringbericht und 2020 der zweite Fortschrittsbericht.

Cluster Land

Das Foto zeigt eine Waldlandschaft — © RLPKK

Wald und Forstwirtschaft

Die Wälder sind aufgrund ihrer langen Lebensdauer von Klimaveränderungen besonders betroffen. Um für Rheinland-Pfalz Aussagen zu Folgen und Anpassungsoptionen ableiten zu können, müssen vor allem die zonalen Wälder bzw. repräsentative Waldformen wie etwa die Buchen-(Misch-) Wälder und Kiefern-(Misch-) Wälder im Pfälzerwald oder fichtengeprägte Wälder im Hunsrück untersucht werden.

Das Foto zeigt eine Landschaft in Rheinland-Pfalz — © LGB RLP

Landwirtschaft

Änderungen des Klimas bestimmen und begleiten die Landwirtschaft seit ihrem Beginn. Zeiten einer Klimagunst, beispielsweise dem mittelalterlichen Klimaoptimum, wechselten sich mit ungünstigen Phasen wie etwa der so genannten „Kleinen Eiszeit“ ab. Der gegenwärtige Klimawandel stellt die Landwirtschaft ein weiteres Mal vor neue Herausforderungen.

Das Foto zeigt einen Ausschnitt eines Bodenprofils — © LGB RLP

Boden

Der Boden ist ein Hauptbestandteil terrestrischer Ökosysteme und erfüllt zentrale Funktionen für Mensch und Umwelt. Das Klima beeinflusst als einer der bodenbildenden Faktoren nicht nur langfristig die Bodenentwicklung, sondern auch die Bodenfunktionen (z. B. Filter-, Puffer-, Speicher- und Transformationsfunktion).

Das Foto zeigt eine Gottesanbeterin

Biologische Vielfalt

Das Klima beeinflusst die Biodiversität auf den verschiedensten Ebenen. Der Einfluss erstreckt sich auf Physiologie und Verhalten einzelner Individuen, Geburten- und Sterberaten von Populationen sowie Interaktionen zwischen Individuen verschiedener Arten und in Folge die Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften.

Cluster Wirtschaft

Das Bild zeigt eine historische Fabrikhalle — © pixabay

Industrie und Gewerbe

Der Klimawandel hat sowohl Auswirkungen auf Ökosysteme als auch auf die Lebens- und Wirtschaftsräume in Rheinland-Pfalz. Der auf der globalen Ebene oft zitierte Report von Stern (2006, The Economics of Climate Change) verdeutlicht das Ausmaß von Klimawandelfolgen: Bei Überschreitung der Durchschnittserwärmung von 2 °C werden sich die Folgekosten des Klimawandels auf 5 bis 20 % des Weltinlandsproduktes jährlich belaufen.

Das Bild zeigt verschidene Müzen auf einem Haufen — © pixabay

Finanzwirtschaft

Beobachtungen der letzten Jahre und in die Zukunft gerichtete Schadenszenarien zeigen, dass jeder Haushalt in Deutschland über die grundlegenden Elementarschäden hinaus künftig auch von den erweiterten Elementarschäden (u. a. Überschwemmung, Hochwasser, Erdrutsch) betroffen sein kann. Diese Entwicklung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, die ihre Versicherungsangebote um neue Produkte erweitert sowie Versicherungssummen angepasst hat.

Das Foto zeigt das Deutsche Eck in Koblenz — © pixabay

Tourismuswirtschaft

Das Klima beeinflusst die Saisonalität einer Region, zum Beispiel durch die Zunahme milderer, schneearmer Winter. Das Klima entscheidet aber auch zu etwa 45 % über die Wahl des Urlaubsortes, d. h. der Nachfrage eines speziellen Angebotes. Bei einem voranschreitenden Klimawandel wird es zu einer Veränderung im Tourismus kommen.

Cluster Infrastruktur

Das Bild zeigt eine Autobahn mit Front und Rücklichtern von Autos in einer Langzeitbelichtung — © pixabay

Verkehr, Verkehrsinfrastruktur

Wetter- und Witterungsextreme werden zunehmend mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen in Verbindung gebracht und zeigen, dass mögliche Klimawandelfolgen die Verkehrsträger Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen betreffen. Es bestehen allerdings noch größere Unsicherheiten, welche Auswirkungen des Klimawandels für den Verkehrsbereich besonders relevant sind.

Handlungsfeld

Das Bild zeigt zwei Kräne und einen Rohbau — © pixabay

Bauwesen

Es wird erwartet, dass sich der Klimawandel zunehmend auch auf das Bauwesen auswirken könnte. Denn lang anhaltende Hitzewellen im Sommer, zunehmende Starkregen vor allem im Winter sowie stärkere Stürme könnten eine Gefahr für Gebäude, Bauwerke und die zugehörigen Infrastrukturen darstellen.

Cluster Raumplanung und Bevölkerungsschutz

Das foto zeigt eine Absperrung wegen Hochwassers — © Schobel

Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz beinhaltet alle zivilen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen. Er umfasst unter anderem den Zivilschutz, den Katastrophenschutz sowie die Katastrophenhilfe bei Naturkatastrophen und schweren Notlagen.

Das Foto zeigt eine Planungskarte, Stifte und einen Bericht — © Stadtberatung Dr. Sven Fries

Raum-, Regional- und Bauleitplanung

Die Raum-, Regional- und Bauleitplanung stehen am Anfang der Risikovermeidungskette, da sie räumliche Vorsorgekonzepte entwickeln, die Planungsdokumente hohe Bestandsdauer und rechtliche Verbindlichkeit besitzen sowie bis zur praktischen Umsetzung der Planinhalte teilweise lange Vorlaufzeiten entstehen.

Cluster Gesundheit

Das Foto zeigt Medikamente — © pixabay

Menschliche Gesundheit

Klimatische Umweltbedingungen beeinflussen die Menschen dauerhaft. Ein Zusammenhang zwischen Umweltreizen und der menschlichen Gesundheit ergibt sich daraus, dass der Mensch auf diese Reize mit körpereigenen Anpassungsreaktionen reagiert. In Extremsituationen (z. B. bei Temperaturextremen) kann der menschliche Organismus jedoch überfordert werden.

Cluster Wasser

Das Foto zeigt eine Staustufe an der Mosel — © M. Casper

Wasserhaushalt

Der gesamte Wasserhaushalt ist sehr eng mit den klimatischen Bedingungen verknüpft. Aus diesem Grund ist sich die Wissenschaft einig, dass der bereits zu beobachtende Klimawandel auch unmittelbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt haben wird. Somit werden auch die verschiedensten Aspekte, die mit dem Wasserhaushalt verbunden sind, Veränderungen unterworfen sein.

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